Am nördlichen Rand der Wüsten kommen wir zunächst in eine schmale Zone mit Dornbusch (beide oben), der den trockensten Savannen am Südrand der Wüste nicht unähnlich ist. Hier wie dort wie der Jahresgang von einer kurzen Regenzeit und einer langen Trockenzeit geprägt. Zwar fällt hier der Regen im Winter und nicht im Sommer, aber da hier auch im Winter die Temperaturen noch hoch sind, macht es keinen großen Unterschied. Die Winter werden jedoch bald empfindlich kühl, wenn wir weiter nach Norden gehen, und wir erreichen die Zone der Hartlaubwälder.
Diese Hartlaubwälder sind doppelt eingeengt: Im Winter, wenn genug Wasser da ist, ist es für üppiges Wachstum zu kalt, und im Sommer, wenn es warm genug ist, herrscht Dürre. Gute Wachstumsbedingungen herrschen nur für ein paar Wochen im Herbst und Frühling. Um in diese kurzen Perioden nutzen zu können, müssen die Pflanzen ihre Blätter schon vorher bereit halten und können sie daher nicht in den ungünstigen Monaten abwerfen. Gegen die Trockenheit wapnen sie sich mit verkleinerten Blattflächen und mit dicken Wachsüberzügen, die die Wasserverluste einschränken, wie es die kalifornischen Manzanitas (beide unten) zeigen.
Die kleinen, harten Blätter haben diesem Waldtyp seinen Namen gegeben. Trotz der relativ schwierigen Wachstumsbedingungen können sich im Laufe der Zeit schattige, dichte Wälder bilden. Im Mittelmeerraum haben diese Wälder (links) ihre größte Ausdehnung (gehabt!), aber auch im südwestlichen Nordamerika sind große Flächen von ihnen bedeckt (alle Bilder oben).
In beiden Gebieten stellen immergrüne Eichen mit kleinen Blättern (oben links und rechts) die wichtigsten Bäume. Dazu kommen Nadelbäume wie die Zypresse (oben rechts), deren schuppenartige Belaubung gleichfalls gut gegen die Sommerdürre gerüstet sind. Nadelartige Blätter, die außer bei den weit verbreiteten Kiefern auch zum Beispiel bei den Baumheiden (unten) auftreten, leisten n diesem Klima ebenfalls gute Dienste. All diese Blatttypen dienen dazu, stets bereit zu sein, um die guten Zeiten nicht zu verpassen, und gleichzeitig eine mehrmonatige Dürre ebenso aushalten zu können wie bei anhaltend kühlem Wetter eine zumindest langsame Photosynthese zu gewährleisten.
Obwohl die Wälder ganzjährig sehr schattig sein können, gibt es darin eine Reihe krautiger Gewächse. Manche von ihnen haben sich an die Winterregen und die Sommerdürre angepaßt, indem sie erst im Herbst austreiben und blühen, wie die Gewitterblume (unten links) oder das Griechische Alpenveilchen (unten). Unter den Bäumen vor kalten Winden geschützt, bleiben diese Pflanzen den Winter über grün und wachsen. Im Frühling, wenn es trockener wird, verwelken sie, um den Sommer tief im Boden zu überdauern.